WAS MÜSSEN SIE BEACHTEN

Ihre Reifen sind die einzige Verbindung zwischen Ihrem Fahrzeug und der Straße und spielen eine wichtige Rolle, wenn es um die Sicherheit auf der Straße geht. Daher sollten Sie darauf achten, dass Ihre Reifen nicht zu alt oder beschädigt sind und sie, passend zur Jahreszeit, mindestens zweimal jährlich gewechselt werden – sofern Sie das Auto ganzjährig fahren.

SOMMER- UND WINTERREIFEN

In punkto Reifentechnologie hat sich in den letzten 25 Jahren sehr viel getan. Höhere Laufleistung, weniger Gewicht, geringerer Rollwiderstand und kürzere Bremswege haben den Komfort und die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich erhöht. Um in den vollen Genuss dieser Verbesserungen zu kommen, ist es aber notwendig, die zur Jahreszeit passenden Reifen aufzustecken. Reifen, die für den Winter geeignet sind, erkennen Sie am „M+S“-Schriftzug auf der Seite, der für Matsch und Schnee steht. Allerdings kann dieser Schriftzug auch auf Ganzjahresreifen stehen, deren Fahreigenschaften nicht an jene der speziell für den Winter konstruierten Reifen heranreichen. In manchen Ländern schreibt der Gesetzgeber einen bestimmten Zeitraum vor, in dem Winterreifen montiert sein müssen. Um generell den richtigen Zeitpunkt für den Reifenwechsel zu erkennen, haben wir einige Hilfestellungen für Sie.

VON O BIS O

Von O bis O, oder besser gesagt: Von Oktober bis Ostern sind Winterreifen generell die richtige Wahl für Ihr Auto. Spätestens aber bei winterlichen Verhältnissen wie Schnee, Matsch oder Eis ist es Zeit umzustecken. Wenn Sie für Ihr Fahrzeug keine Winterreifen haben, können Sie alternativ auch Schneeketten auf Sommerreifen verwenden. Informieren Sie sich davor über die Gesetzgebung im jeweiligen Land. Wer bei winterlichen Verhältnissen keine Winterpneus aufzieht, kann in manchen Ländern nämlich eine Strafe kassieren.

DIE 7-GRAD-REGEL

Eine etwas genauere Orientierung bietet die 7-Grad-Regel. Sommer- und Winterreifen haben unterschiedliche Gummigemische, die bei unterschiedlichen Temperaturen ihre optimale Härte erreichen. Während Winterreifen bei warmen Temperatur zu weich sind und einen hohen Verschleiß haben, sind Sommerreifen im Winter zu hart und haben besonders bei nasser, eisiger oder verschneiter Fahrbahn einen großen Nachteil beim Anfahren und Bremsen. Denken Sie also rechtzeitig an einen Wechsel auf Winterreifen und lassen Sie sich nicht von tiefen Temperaturen überraschen.

Reifenwechsel
Reifenwechsel

WIE LANGE KANN MAN REIFEN VERWENDEN?

Unabhängig von Temperatur und Wetter müssen Sie Ihre Reifen immer mal wieder erneuern. Das kann an deren Alter liegen, an den gefahrenen Kilometern und einer geringen Profiltiefe oder einfach an einer Beschädigung des Reifens. Wenn der Reifen einen sichtbaren Riss hat, ist meist klar, dass ein neuer hermuss. Bei den anderen Punkten sollten Sie sich an folgende Grenzwerte halten:

PROFILTIEFE

Wenn Sie jedes Jahr viele Kilometer fahren, werden Sie die Abnutzungserscheinungen am schwindenden Profil Ihrer Reifen sehen. Der Gesetzgeber gibt für Sommerreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm und für Winterreifen von 4 mm an. An einigen Stellen können Sie die Profiltiefe anhand eines Indikators ablesen, sonst lässt sie sich per Schublehre oder Zollstock messen. Wenn Sie mit zu wenig Profil fahren, riskieren Sie zum Beispiel Aquaplaning. Praktischer Trick: Wenn Sie gerade kein Werkzeug dabeihaben, können Sie das Profil auch mit einer 1-Euro-Münze messen. Der goldene Rand ist 3 mm dick. Wenn er deutlich im Profil verschwindet, können Sie die Reifen also noch bedenkenlos weiterfahren.

REIFENALTER

Wenn Sie mit Ihrem Auto nicht viel fahren, ist das Alter der Reifen ausschlaggebend für einen etwaigen Reifenwechsel. Hersteller geben für Ihre Reifen unterschiedliche Nutzungsdauern an. Nach vier Saisonen im Betrieb sind noch keine sicherheitstechnischen Einschränkungen zu erwarten. Ab dem fünften Saisoneinsatz eines Reifens können sich der Nass- bzw. Schneegriff und das Bremsverhalten verschlechtern. Längere Einsatzzeiten als maximal sechs Saisonen sollten Sie jedenfalls vermeiden und einen Reifenwechsel andenken. Das Alter können Sie an einer vierstelligen Nummer auf der Seite Ihrer Reifen ablesen. Die ersten beiden Zahlen zeigen die Kalenderwoche, die hinteren das Kalenderjahr (A).

REIFENDRUCK

Der Reifendruck hat sowohl einen Einfluss auf die Fahreigenschaften des Autos als auch auf die Lebensdauer eines Reifens. Bei einem Reifendruck, der 0,4 bar unter dem optimalen Druck liegt, steigt der Kraftstoffverbrauch um etwa 2 % an und die Lebensdauer sinkt um 30 %. Bei 0,6 bar zu wenig sinkt die Lebensdauer sogar um 45 %. Achten Sie also immer darauf, dass Ihre Reifen richtig aufgepumpt sind. Die Angaben dazu finden Sie im Inneren des Tankdeckels oder in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs.
Reifenwechsel

LAGERUNG

Sie haben also neue Reifen aufgesteckt. Aber was passiert nun mit den Alten? Auch die Lagerung der Reifen spielt für die Haltbarkeit eine wichtige Rolle. Idealerweise werden Reifen bei 15–25 °C an einem trockenen, dunklen Ort gelagert. Legen Sie sie nicht einfach auf den Boden und stapeln Sie sie nicht übereinander. Im besten Fall werden die Räder auf so genannten Felgenbäumen gestapelt, auf denen die Felge, nicht aber der Gummi aufliegt.