DARAUF MÜSSEN SIE ACHTEN

Reifenmontage bezeichnet umgangssprachlich zwei Vorgänge: einerseits das Aufziehen der Reifen auf die Felgen, andererseits das Aufstecken der Kompletträder auf das Auto. Während das Aufstecken der Räder ein recht einfacher Vorgang ist, brauchen Sie für das Aufziehen der Pneus etwas Vorwissen und Spezialwerkzeug. Wir erklären Ihnen beide Vorgänge.

REIFEN AUFZIEHEN

Beim Aufziehen der Reifen werden die Gummis auf die Felge montiert. Das gelingt nur mit einer Montiermaschine. Dazu muss die Felge auf der Montiermaschine befestigt werden. Die Felge kann dabei entweder gespannt werden, was besonders bei Alufelgen zu empfehlen ist, oder gespreizt werden, was bei Stahlfelgen ausreicht. Als Nächstes werden die Flanken der Gummis mit Montierfett bestrichen. Je niedriger der Querschnitt des Reifens ist, desto mehr Fett sollten Sie benutzen. Dann wird der Reifen auf die Felge gelegt – achten Sie auf die Laufrichtung – und mithilfe des Montierarms werden die Flanken des Reifens auf die Innenseiten der Felgen gedrückt. Was hier einfach klingt, ist der schwierigste Vorgang des Aufziehens. Genauere Tutorials dafür finden Sie zum Beispiel auf YouTube. Ist der Reifen auf der Felge, können Sie den Reifen aufpumpen.
Achtung: Runflat- und UHP-Reifen dürfen nur von Spezialwerkstätten aufgezogen werden.

Reifenmontage-anleitung von DEZENT

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REIFEN WUCHTEN

Wann immer Sie neue Reifen auf Ihren Felgen montiert haben, sollten Sie sie danach wuchten. Genauso wenn Sie ein Wuchtgewicht verloren haben oder Sie während der Fahrt ein Flattern der Lenkung bemerken. Eine Unwucht entsteht, wenn die Masse eines rotierenden Körpers nicht symmetrisch zur Rotationsachse verteilt ist. Je schneller sich der Körper dreht, desto stärker macht sich eine Unwucht bemerkbar. Bei Autoreifen kann das zu einer einseitigen Abnutzung des Profils, zu Beeinträchtigungen des Lenkens und des Komforts und sogar zu Schäden am Fahrzeug führen. Um Ihre Reifen zu wuchten, brauchen Sie eine Wuchtmaschine, wie sie in jeder guten (Miet-) Werkstatt zu finden ist. Stecken Sie den Reifen auf die Maschine, geben Sie die Spezifikationen von Felge und Reifen an und starten Sie die Maschine. Nach einem kurzen Lauf – das Rad wird dabei gedreht und Gewichtsunterschiede gemessen – werden Ihnen die Gewichtsunterschiede des Reifens und die Stellen für die zu montierenden Wuchtgewichte angezeigt. Befestigen Sie die Gewichte mit Hammer und Zange und testen Sie erneut, ob der Reifen nun gewuchtet ist. Wenn Sie alle Reifen gewuchtet haben, können Sie sie am Fahrzeug montieren.

REIFEN MONTIEREN

Egal, ob Sie die bisherigen Schritte selbst durchgeführt haben oder von Ihrer Werkstatt erledigen ließen – jetzt haben Sie Kompletträder, die zur Montage bereit sind. Für die Montage der Reifen am Fahrzeug sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

1) Vor dem Wechseln der Reifen muss das Fahrzeug gegen Wegrollen gesichert werden. Legen Sie dazu einen Gang ein, ziehen Sie die Handbremse oder legen Sie Keile unter die Räder.
2) Lockern Sie als nächstes die Radbolzen kreuzweise.
3) Heben Sie das Fahrzeug mit dem Wagenheber an, sodass das Rad gerade den Bodenkontakt verliert.
4) Lösen Sie nun die Bolzen komplett und nehmen Sie das Rad von der Achse.
5) Nehmen Sie das neue Rad und stecken Sie es auf die Achse. Beachten Sie dabei die Laufrichtung.Bild: Reifen mit sichtbarer Laufrichtung
6) Schrauben Sie die Bolzen mit einem Schraubenschlüssel kreuzweise so fest, dass das Rad nicht mehr wackelt.
7) Senken Sie den Wagenheber ab, bis der Reifen den Boden berührt.
8) Ziehen Sie die Bolzen mit einem Drehmomentschlüssel fest. Stellen Sie dazu die Zugkraft nach den Angaben der Bedienungsanleitung ein. Je nach Fahrzeug und Felge sind Werte zwischen 80 und 160 Nm realistisch.
9) Kontrollieren Sie den Luftdruck der Reifen. Den Sollwert dafür finden Sie entweder auf der Innenseite Ihres Tankdeckels oder in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs. Vergessen Sie das Ersatzrad nicht!
10) Ziehen Sie die Bolzen nach 5–20 km noch einmal nach.

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Voilà, die Reifenmontage ist beendet. Es gibt allerdings auch Gründe, die Montage in einer Werkstatt durchführen zu lassen. Beispielsweise wenn Sie Ihre Reifen auch in der Werkstatt gelagert haben oder wenn Sie ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) in den Rädern verbaut haben. Dann muss der Profi ans Werk.